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 Pilz des Monats Januar 2020 - Rosa Trichterling (Leucocybe houghtonii)

Als ersten Pilz des Montas 2020 wähle ich eine Art, die im Jahr 2019 wie aus heiterem Himmel erstmals im Schwäbischen Wald „aufschlug“, und ich fand sie innerhalb der Kurs-Saison gleich an drei miteinander vergleichbaren, nur wenige km voneinander entfernten Stellen in Wäldern, die ich alle schon häufiger begangen hatte. Eben habe ich in der PIlzflora Baden-Württembergs (G.J. Krieglsteiner 2001, Band 3) nachgeschaut und stelle fest, dass die Art aber schon in den Jahren 1978 und 1993 (jeweils leg. H. Payerl, det. G.J. Krieglsteiner) ganz in der Nähe meiner Fundstellen nachgewiesen wurde. Ich kenne die Art schon seit meiner Jugend – der verstorbene Ewald Kajan und Krimhilde Müller fanden die Art im Niederrhein-Gebiet (Nordrhein-Westfalen) an verschiedenen Stellen, aus dieser Zeit gibt es auch Publikationen über das damalige erstmalige Bekanntwerden der Art in Deutschland.

 

Leucocybe houghtonii Hoenig Auerbachtal Gartenabfaelle Neomycet Rosa Trichterling candicans Tomatenblaetter Geruch Krieglsteiner
 Rosa Trichterling (Leucocybe houghtonii) am 2.10.2019, Ruppertshofen-Hönig, "Auerbachtal" (Baden-Württemberg Schwäbischer Wald n. Schwäbisch Gmünd, ö. Stuttgart) an und neben abgekippten Gartenabfällen an Wegrand zu Bach-Aue mit Erlen, zusammen mit Entoloma pleopodium und Lepiota brunneoincarnata, leg. Pilzkurs, det. Lothar Krieglsteiner, Foto Lothar Krieglsteiner
Leucocybe houghtonii Rosa Trichterling Fuchsreute Spraitbach Schwaebisch Gmuend Stuttgart Krieglsteiner Pilzflora Klimawandel
 Rosa Trichterling (Leucocybe houghtonii) am 4.10.2019, Ruppertshofen-Hönig, Fuchsreute (Baden-Württemberg, Schwäbischer Wald n. Schwäbisch Gmünd, ö. Stuttgart) an und neben abgekippten Gartenabfällen an Wegrand in Nadelmischwald, zusammen mit Mycena crocata u.a., leg. Katharina &.Lothar Krieglsteiner, det. Lothar Krieglsteiner, Foto Lothar Krieglsteiner
Leucocybe houghtonii Clitocybe Hoenig Heiligenbruck Baden Wuerttemberg Stuttgart Schwaebischer Wald Pilzkurs Klimwandel Neomycet
 Rosa Trichterling (Leucocybe houghtonii) am 6.10.2019, Spraitbach-Heiligenbruck (Baden-Württemberg n. Schwäbisch Gmünd, ö. Stuttgart) an und neben abgekippten Gartenabfällen an Wegrand zu Bach-Aue, leg., det. Lothar Krieglsteiner, Foto Lothar Krieglsteiner

 Eigene Funde gelangen mir aber nur zweimal, einmal im Donau-Gebiet Ostbayerns, und einmal im Nationalpark Eifel (dort am Uftsee-Ufer). Beide Funde (und auch die Von E. Kajan und K. Müller) stammen Auwald-Gesellschaften, die meisten aus großen Stromtälern.

Wie erkennt man die Art? Weißliche Trichterlinge gibt es ja durchaus mehrere Arten, und die meisten von ihnen sind nicht gar zu leicht bestimmbar. Für die Bestimmung des Rosa Trichterlings ist nicht einmal ein Mikroskop von Nöten. Zum einen fällt schon im feuchten Zustand ein noch leichter, sich aber beim Trocknen deutlich verstärkender Rosa-Ton auf.

Leucocybe houghtonii Rosa Trichterling Geruch Tomatenblaetter Pilzkurs Seminar Fuehrung Krieglsteiner Pilzschule Schwaebischer Neomycet Klimawandel
Leucocybe houghtonii Clitocybe Rosa Trichterlings Exsikkat trocken Pilzkurs Schwaebischer Wald Baden Wuerttemberg Stuttgart
Rosa Trichterling (Leucocybe houghtonii) - stärkere Rosa-Verfärbung beim Trocknen - Fund bei Hönig, "Auerbachtal", oben Studio-Foto leicht angetrockneter Frchtkörper, unten Exsikkat - Foto Lothar Krieglsteiner

Das Gleiche (Verstärken beim Trocknen) gilt für Merkmal Nr. 2, ein Geruch nach Tomatenblättern. Bei wasser-durchtränkten, frischen Fruchtkörpern braucht man noch etwas Fantasie, um ihn fest zu stellen, während langsam antrocknende Pilze deutlich intensiver riechen.

Die neuen Fundorte im Schwäbischen Wald haben alle eines gemeinsam: längs von Waldwegen wurden Gartenabfälle und Pflanzenreste abgekippt, die dort langsam verfaulen können. Es handelt sich also um nährstoffreiche Standorte, die Pilzart kann hier als eingeschleppt bezeichnet werden. G.J. Krieglsteiner (s.o.) bezeichnet sie als „nicht autochthon“, mit „submediterran-subatlantischem Verbreitungsschwerpunkt“, ihr Vorkommen in Baden-Württemberg sei „dank der allgemeinen Klimaaufheizung“ zustande gekommen. Nun ja ... - auf alle Fälle handelt es sich um ein nitrophiles Element, einen Neomyceten, mit dem möglicherweise künftig stärker zu rechnen ist … - und der Klimawandel schadet der Ausbreitung der Art zumindest nicht.

Vor Kurzem hießen noch die meisten (oder zumindest die nicht-amyloiden und glatt-sporigen) Trichterlinge Clitocybe. Dies hat sich durch molekulare Arbeiten inzwischen geändert, und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Interessanterweise stehen in Leucocybe nun drei Arten, die alle drei bei uns vorkommen – in diesem Jahr beim Trichterlings-Kurs fanden wir sogar alle drei. Eine Art überrascht – der Weiße Rasling (vormals Lyophyllum connatum). Die zweite Art, der nicht seltene Wachsstielige Trichterling (L. candicans) riecht wie L. houghtonii nach Tomatenblättern!

 

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