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Pilz des Monats September 13:

Blaunuss (Chamonixia caespitosa)

Die Blaunuss ist ein sehr interessanter Pilz. Die jung weißen Fruchtkörper blauen bei Berührung intensiv korblumen-farben. Schon früh wurde deshalb vermutet, dass es sich um einen nahen Verwandten der Röhrlinge handeln könnte, die Art wurde als verwandt mit dem Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens) vermutet. Heute hat sich (durch DNA-Untersuchungen) herausgestellt, dass die Verwandtschaft mit den Röhrlingen absolut zutrifft, aber zu einer anderen Gattung, nämlich den Raustielröhrlingen (Leccinum), zu der die Art früher oder später wohl kombiniert werden wird. Die Gattung Chamonixia wurde nach dem Erst-Entdeckungsort benannt: Chamonix in den Französischen Alpen.

Wo wächst die Art? Nun – die Art entwickelt sich zunächst unterirdisch, bricht aber oft bald mit dem Scheitel durch die Erdoberfläche oder die Streuschicht durch, so, wie es für zahlreiche „falsche“ (weil Ständerpilze) und auch „echte“ (Schlauchpilze) Trüffeln der Fall ist. Meine bisherigen Funde der Art im Schwäbischen Wald (2 Fundorte), dem Hohen Bayerischen Wald und den rumänischen Karpaten weisen darauf hin, dass die Art stets bei Fichten vorkommt, wohl vorzugsweise auf sauren Böden in mittleren Gebirgslagen. Beide Funde im Schwäbischen Wald (in Höhen von ca. 400 und 500 m NN) sind direkt an Bachufern – an so einer Stelle sah ich die Art auch schon im Thüringer Wald (Fundstelle von Andreas Gminder). Im Bayerischen Wald und in den Karpaten war der Fundort bachfern, und jeweils unter einer großen, alten Fichte gelegen. Wie wohl fast alle hypogäischen Pilze ist auch die Blaunuss (wie ihre Verwandten, die Röhrlinge) ein Mykorrhiza-Pilz.

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Blaunuss (Chamonixia caespitosa) aus Untersuchungsfläche im Nationalpark Bayerischer Wald, unter Fichten, leg., det., fot. L. Krieglsteiner

Früher hat man alle „falschen Trüffeln“ als „Bauchpilze“ in einen Sack gesteckt. Heute stellt sich heraus, dass sie mit ganz unterschiedlichen Gruppen von Hutpilzen oft sehr nahe verwandt sind. Es handelt sich nicht um eine systematische Kategorie, eher um eine Art Strategie. Im Gegensatz zu vielen oberirdisch wachsenden Hutpilzen setzen sie nicht darauf, ihre Sporen mit dem Wind verbreiten zu lassen, sondern vertrauen darauf, dass Tiere (Säugetiere, Vögel, …) sie ausgraben, aufessen und andernorts die unverdauten Sporen wieder ausscheiden – und sie auf diese Weise an weiter entfernte Plätze gelangen. Zu diesem Zweck haben viele von ihnen besondere, oft intensive Gerüche entwickelt. Die Blaunuss hat aber keinen für uns besonders auffälligen Geruch – trotzdem funktioniert ihr Plan, sonst wäre sie wohl schon ausgestorben J

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Detail aus der Gleba der Blaunuss (Chamonixia caespitosa) - Foto P. Püwert aus Thüringen

Hypogäen oder „Trüffeln“ im weiteren Sinne sind in vielerlei Hinsicht besonders faszinierende Pilze. Ich möchte an dieser Stelle deshalb noch auf meinen Kurs „Hypogäische Pilze“ hinweisen, der am Wochenende 26. Und 27. Oktober in Durlangen (n. Schwäbisch Gmünd) stattfinden wird. Stargast wird der Trüffelhund „Lisa“ sein, den Bärbel und Jochen Schöttker aus Hamburg mitbringen und der sicherlich dafür sorgen wird, dass die Ausbeute höher sein wird als ohne Hund.

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