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Pilz des Monats Februar 2021 - Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis)

Der Tannen-Fingerhut ist ein relativ unauffälliger Pilz. Zwar sind seine Fruchtkörper nicht allzu klein (bis 10 mm Durchmesser nach Agerer 1976; 0,5-1,2 (2) cm nach www.123pilze.de). Fruchtkörper über 1 cm sind zwar nicht oft, aber doch gelegentlich zu finden - 2 cm sind aber schon sehr viel und nur extrem alt und ausgebreitet denkbar), aber unauffällig gefärbt und sie wachsen an wenig besammelten Standorten zu meist winterlicher Exkursionszeit. Die Art ist allerdings keineswegs selten. Dies erschließt sich aber erst, wenn man bei der Suche von den Literaturangaben abweicht. So schreibt Agerer (1976 - und dies war auch die Erfahrung der "alten" Sammler in der Pilzgruppe um den verstorbenen G.J. Krieglsteiner) über Vorkommen von C. digitalis, sie wachse "nach LIteratur-und Sammlerangaben ... auf jüngeren wie auf älteren, meist frisch gefällten Tannen, häufig in luftfeuchten Schluchten; manchmal auch auf stehenden Bäumen bis zu einer Höhe von ca. 10 m, fast immer auf Borke, nur ganz selten auf bloßgelegtem Holz". In der Tat sind bisher nur Funde an Abies alba bekannt - auch ich habe die Art zwar schon oft, aber immer nur an Weißtanne finden können. Haupt-Wuchsort sind allerdings nicht wie bei Agerer angegeben (G.J. Krieglsteiner 2001 erwähnt ebenfalls v.a. Stämme, aber immerhin auch Äste im Luftraum, s.u.) Baumstämme (an solchen dickeren Stämmen kann die Art selten auch gefunden werden, vor allem, so lange die meist dünneren Stämmchen noch stehen), sondern dünne Zweige, Reisig, abgestorbene dünne Teile im Luftraum stehender Tannen. Will man C. digitalis suchen, dann geht der Blick also am Besten nach oben - man sucht sich kleinere Tännchen, deren untere Äste und Zweige noch im Blick- und Griffbereich liegen. Zu günstigen Wuchsbedingungen (am Besten nach längerem Regen oder Abtauen von Schnee in der Wintersaison, ausnahmsweise aber auch im Herbst oder gar Sommer fruktifizierend) dauert es zumindest im Schwäbisch-Fränkischen Wald nicht lange, bis man die Art zum ersten Mal gefunden hat, und so gelang es mir schon mehr als einmal, zugereisten pilz-interessierten Gästen die scheinbare Rarität innerhalb von Minuten in "meinen" Wäldern zu zeigen. Insofern ist auch durchaus diskutabel, ob die Art wirklich "stark gefährdet" ist, wie sie derzeit in der Roten Liste für Deutschland klassifiziert ist. Nachdem das "Tannensterben" aufgrund v.a. Schwefeldioxid-Immissionen derzeit gestoppt erscheint, hat sich die Gefährdung vieler Tannenpilze erübrigt, besonders, das diese gegenüber Stickstoff-Einträgen weniger stark gefährdet erscheinen. Neben dem Schwäbisch-Fränkischen Wald kenne ich die Art auch aus dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald sowie dem Schweizer Alpenvorland. Bei gezielter Suche dürfte die kaum zu verwechselnde Art (Mikromerkmale siehe bei Agerer 1976) fast überall im Tannen-Areal gefunden werden können.

Cyphella digitalis Schwaebisch Gmuend Lothar Krieglsteiner PSV Ausbildung DGfM Referent Fachberater Feldmykologe
Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 30.11.2007, Deutschland, Baden-Württemberg, Schwäbisch Gmünd, "Taubental" (Ausläufer des Schwäbisch-Fränkischen Waldes), an Seitenast an stehender, junger Abies alba in ca. 2 m Höhe, leg., det., Foto Lothar Krieglsteiner
 Cyphella digitalis Tannen Fingerhut iuvenil Abies alba Schwaebisch Fraenkischer Wald Ruppertshofen Gaestehaus Gruener Pfad
Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 24.09.2008, Deutschland, Baden-Württemberg, Kaisersbach,  Bannwald "Steinhäusle"(Schwäbisch-Fränkischer Wald), ganz junge Fruchtkörper an Seitenast an stehender, junger Abies alba in Mannshöhe, leg., det., Foto Lothar Krieglsteiner
 Cyphella digitalis Tannen Fingerhut Abies alba Murrhardt Hoerschbach Katharina Krieglsteiner Schlucht Winter
 Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 20.12.2015, Deutschland, Baden-Württemberg, Murrhardt, "Hörschbach"-Schlucht (Schwäbisch-Fränkischer Wald), ältere Fruchtkörper an Seitenast an stehender, junger Abies alba in ca. 2 m Höhe, leg., det., Foto Katharina Löw (jetzt Katharina Krieglsteiner)
 Cyphella digitalis Tannen Fingerhut Abies alba Winter luftfeucht Cyphellaceae Agaricales Pilzkurse PIlzseminare
 Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 25.01.2016, Deutschland, Baden-Württemberg, n. Schwäbisch Gmünd, "Götzenbachtal" bei Leinzell (Schwäbisch-Fränkischer Wald), an Seitenast an stehender, junger Abies alba in Mannshöhe, leg., det., Foto Lothar Krieglsteiner
 Cyphella digitalis Tannen Fingerhut Deutschland Baden Wuerttemberg Schwaebisch Fraenkischer Wald Krieglsteiner
 Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 01.01.2018, Deutschland, Baden-Württemberg, Spraitbach, unweit Spraitbacher Stausee (Schwäbisch-Fränkischer Wald), an Seitenast an stehender, junger Abies alba in ca. 2 m Höhe, leg., det., Foto Lothar Krieglsteiner
 Cyphella digitalis Tannen Fingerhut Weitanne Abies alba Winter Baden Wuerttemberg Schwaebischer Wald Pilzschule Krieglsteiner
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 Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 31.12.2018, Deutschland, Baden-Württemberg, Spraitbach, b. Fuchsreute (Schwäbisch-Fränkischer Wald), an Seitenast an stehender, junger Abies alba in ca. 2 m Höhe, leg., det., Foto Lothar Krieglsteiner (2 Fotos) . Das zweite Foto zeigt die Fruchtkörper nur von außen.
 Cyphella digitalis Tannen Fingerhut Markones Krieglsteiner Ostalbkreis Schwaebisch Gmuend Ruppertshofen PIlzkurs
 Tannen-Fingerhut (Cyphella digitalis) am 25.01.2021, Deutschland, Baden-Württemberg, Spraitbach, b. Heiligenbruck (Schwäbisch-Fränkischen Waldes), an Seitenast an stehender, junger Abies alba in Mannshöhe, leg., det. Katharina und Lothar Krieglsteiner und Rudi Markones, Foto Rudi Markones

 Der Tannen-Fingerhut ist ein cyphelloider Pilz, genau genommen der klassische cyphelloide PIz, denn cyphelloide Pilze sind solche, die aussehen wie Cyphella, und diese Gattung ist heute (zumindest in Mitteleuropa) monotypisch. Cyphelloide PIlze sind in etwa becherförmig, aber dennoch Ständerpilze. Heute hat sich heraus gestellt, dass alle zur O. Agaricales gehören, sie also reduzierte, ungestielte Lamellenpilze sind, die ihre Lamellen "verloren haben". Ein interessantes Thema, über das ich gerne bei dem einen oder anderen Seminar referiere.

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